Vietnamesische Sommerrollen haben sich vor ein paar Jahren in unseren Speiseplan geschlichen. Nein, das ist nicht wahr. Sie kamen mit einem riesengroßen und ohrenbtäubend lauten Knall in unsere Küche. Wir probierten vor einigen Jahren ein Rezept aus, nachdem wir vietnamesisch essen waren und nicht genug bekommen konnten von der Vorspeise. Heute ist uns die Sommerrolle als Vorspeise nicht mehr genug. Sie mutieren jedes Mal zu einer ausgewachsenen Hauptspeise mit unterschiedlichen Varianten und verschiedenen Dips. Heute mal mit einer Erdnussauce.
Als Vorspeise oder Hauptgericht.
Eine vietnamesische Sommerrolle ähnelt sehr stark der frittierten Frühlingsrolle, die in Asien ja sehr verbreitet ist. Der Unterschied ist eben, dass sie nicht frittiert wird. Demnach werden die Sommerrollen eher kalt gegessen. Die meisten Bestandteile der Sommerrolle sind sowieso kalt. Und bei rein vegetarischen Varianten kommt es mitunter vor, dass es gar keine warmen Bestandteile gibt. Dazu brauchst es zwingend eine oder besser mehrere Saucen. Du kannst auf die im Supermarkt erhältlichen asiatischen Saucen zurück greifen, die sich dann Frühlingsrollensauce oder Dim-Sum-Sauce nennen und in die süße oder scharfe Richtung gehen. Oder Du mischst Dir Deine Sauce ganz nach eigenem Geschmack. Wir haben uns dieses Mal für eine Erdnusssauce entschieden.

Sommerrollen füllen nach Lust und Laune.
Eigentlich ist Dir und Deiner Fantasie bei der Füllung der Sommerrollen keine Grenzen gesetzt. Wir haben uns dieses Mal auf zwei verschiedene Varianten fokussiert: eine Variante mit Garnelen und eine mit einer Hackfleisch-Pilzmischung. Obligatorisch für beide Varianten sind:
- Reisblätter (die kleinen runden)
- Reisnudeln (die ganz dünnen)
- Kopfsalat
- Gurke
- Karotte
- Petersilie oder Koriander (je nach Geschmack, Benedikt bevorzugt lieber die frische Petersilie)
Du könntest auch Hühnchenstreifen oder Rinderfiletspitzen benutzen. Oder vegetarische Varianten ergänzen mit Paprika, Sprossen oder unserer geliebten Avocado. Oder was hältst Du von einer süßen Variante mit Obst und Minze? Ach herrlich. Je länger ich darüber sinniere, desto größer wird mein Appetit.

Und dann geht es ans Füllen und Rollen. Und da haben wir ein paar Tipps für Dich.
Reisblätter einweichen:
nimm eine flache Schüssel oder ein anderes großes Gefäß und fülle es ein paar Zentimeter mit (lau)warmen Wasser. Leg ein Reisblatt hinein und dreh es etwas hin und her. Ich drehe das Reisblatt in der Zeit ab und an um 180 Grad. In 20 bis 30 Sekunden maximal ist das Reisblatt so weich, das es gut befüllt und gerollt werden kann. Um zu vermeiden, dass das Reisblatt später reißt, probiere mal es bereits aus dem Wasser zu holen, wenn es sich noch nicht ganz weich und schleimig anfühlt.
Befüllen der Reisblätter:
leg ein eingeweichtes Blatt auf einen sauberen und glatten Untergrund. Die Füllung legst Du parallel zu Dir ins untere Drittel des Reisblattes. Du wirst die Rolle nach oben rollen, deswegen sollten die harten Karotten nicht senkrecht sondern waagerecht im Reisblatt liegen.
Rollen der Sommerrollen:
das Rollen braucht ein klein wenig Übung, aber mit etwas Fingerfertigkeit, klappt das prima. Du beginnst damit, dass du das untere Teilstück des Reisblattes nach oben auf die Füllung legst. Dann klappst du die beiden Seitenteile des Reisblattes so ein, dass Du schon ein kleines nach oben offenes Päckchen hast. Und jetzt beginnst Du das Reisblatt samt Füllung nach oben zu einer gleichmäßigen Rolle zu drehen. Die Rolle darf etwas fester gerollt werden, sonst kann man sie später nicht so gut dippen und essen. Du brauchst keine Sorge haben, dass die Rolle wieder aufgeht. Denn sobald das Reisblatt trocknet klebt es sehr gut.
Sommerrollen mit Erdnusssauce
Die vietnamesischen Sommerrollen genießen wir vegetarisch oder mit Fisch oder Fleisch. Dazu eine kräftige Erdnusssauce und wir sind glücklich.
Ingredients
FÜR DIE ERDNUSSSAUCE- Erdnussbutter - 160 Gramm
- Knoblauch - 1 Zehe, grob gehackt
- Limette - 1, den Saft
- Ingwer - 1 cm, gehackt
- Sojasauce - 4 EL
- Ahornsirup - 4 EL
- Chiliflocken
FÜR DIE SOMMERROLLEN- Reispapier* - 13 Blätter, rund
- Salat nach Wahl - 1 bis 2 Blätter, länglich gerupft
- Reisnudeln - 75 Gramm, nach Packungsanweisung gekocht und etwas abgekühlt
- Schweinehack - 200 Gramm
- Knoblauch - 1 Zehe, fein gehackt
- Sojasauce* - 2 EL
- Garnelen - je nach Größe 10 Stück, längs halbiert
- Salz + Pfeffer
- Chiliflocken
- Gurke - Ein gutes Stück, geschält, in dünne Stifte geschnitten
- Karotte - 1, geschält, in dünne Stifte geschnitten
- Koriander - 1 Handvoll (je nach eigenem Geschmack), fein gehackt
- Olivenöl zum Anbraten
- Breite Schüssel mit lauwarmem Wasser
Instructions
Zuerst die Zutaten für die Erdnusssauce in einen hohen Behälter geben und mit einem Zauberstab alles durchmixen bis eine homogene schöne Sauce entsteht. Ist die Sauce zu dick etwas Wasser hinzugeben und somit bis zur gewünschten Konsistenz strecken.
Für die Garnelen und das Hackfleisch zwei Pfannen auf mittlerer bis hoher Stufe erhitzen.
In beide einen guten Schluck Olivenöl geben und die Garnelen bzw. das Hackfleisch kurz scharf anbraten.
Nach etwa 30 Sekunden zu den Garnelen 1 EL Sojasauce geben, salzen und pfeffern und mit etwas Chili abschmecken. Anschließend eine Hälfte der fein gehackten Knoblauchzehe hinzugeben und die Garnelen von der Hitze nehmen und abkühlen lassen.
Nun dürfte auch das Hackfleisch würzbereit sein - wie die Garnelen auch mit Sojasauce, Salz, Pfeffer, Chili würzen und eine halbe Knoblauchzehe hinzugeben und gar braten.
Sind Reisnudeln, Garnelen und Hackfleisch etwa auf Körpertemperatur (menschliche) abgekühlt, können wir mit dem Rollen der Sommerrollen beginnen.
Dazu legen wir einzeln! ein Reisblatt flach in das warme Wasser und drehen es sanft im Kreis. Nach 20 bis 30 Sekunden holen wir es aus dem Wasser und legen es auf die Arbeitsplatte. Dabei darauf achten, dass das Blatt so kreisförmig wie möglich bleibt und sich nicht ineinander "verfängt". Zum besseren Verständnis scroll mal nach oben. Dort haben wir Dir ein paar Tipps zusammengestellt.
In das untere Drittel des Reisblattes legen wir nun etwas Salat, einige Reisnudeln, Fleisch oder Garnelen, Karotten, Gurken und geben etwas Koriander darauf.
Nun wird das untere Ende des Blattes über einen Teil der Füllung geschlagen, dann erst die eine Seite hinzugeklappt, dann die andere. Abschließend wird das Reisblatt einfach wie ein Wrap zusammengerollt, da darf gerne etwas Spannung entstehen, damit die Sommerrollen kompakter werden.
Nach dieser meditativen Zubereitung und Fertigstellung steht dem Genuss der Sommerrollen - nach ausgiebigen Tunken in der Erdnusssauce - nichts mehr im Wege.
Keine Kommentare