Na? Bist Du auch jemand, der von Sauce Hollandaise nie genug bekommen kann? Wir können dieser köstlichen Sauce nicht widerstehen und freuen uns immer auf die Spargelsaison, weil wir hier mit sehr guter Rechtfertigung literweise die Butterbombe zubereiten können. Aber sind wir mal ehrlich: das reicht nicht! Wir wollen auch über die Saison hinaus Gründe haben. Also schaffen wir uns unsere Gründe und damit einen weiteren Hauptdarsteller, zu dem die Sauce passt: Artischocken.
Naguuuuuut, Du hast ja recht. Die Artischocken sind nur Nebendarsteller. Der geheime Hauptdarsteller bleibt die Sauce. Aber das müssen wir ja nicht laut aussprechen, richtig? Wir wollen ja nicht, dass diese Sauce einen Höhenflug bekommt.

Artischocken sind eine Köstlichkeit
Also konzentrieren wir uns einmal auf die Artischocken – die nämlich eine Köstlichkeit sind und viel zu selten auf unserem Tisch landen. Sicherlich – das geben wir zu – diejenigen unter Euch, die Kinder haben, werden selten gedacht haben: mhhh!, heute serviere ich Sarah und Philipp mal Artischocken. Das finden die bestimmt suuuuper.
Der Geschmack von Artischocken ist einfach nicht jedermanns Sache. Ein weiteres Erschwernis: zum Artischocken essen sollte man zwingend Geduld mitbringen. Das Auszutzeln der einzelnen Blätter ist langwierig und nicht gerade “erfolgsgekrönt”.
Wir sagen: kommt darauf an, aus welchem Blickwinkel man es betrachtet. Rein quantitativ ist man mit Artischocken erst sehr spät wirklich befriedigt. Das ist korrekt. Aber qualitativ… Das sag ich Dir: bereits mit dem ersten Blatt im Mund (selbstverständlich mit Sauce Hollandaise) eröffnet sich Dir ein Geschmackserlebnis. Man zutzelt mit den Zähnen und der Zunge das zarte Fleisch von der Blattwurzel und die leichte herb-saure-bittere Note tanzt auf der Zunge. Der in den Artischocken enthaltene Stoff Cynarin regt unseren Speichelfluss an und soll laut aktueller Studien sogar den Fettspiegel im Blut positiv beeinflussen. Blöd nur, wenn man die Artischocken immer mit nem halben Pfund Butter zu sich nimmt.

Ergänzung für Carnivoren:
Normalerweise kochen wir das Gemüse in Zitronenwasser. Dieses Mal haben wir uns entschieden die Artischocken zunächst zu dämpfen und dann in einer Grillpfanne anzurösten. Dadurch wird der Geschmack noch etwas durch Röstaromen ergänzt. Außerdem haben wir noch um ein Steak ergänzt. Hätte man die Sauce Hollandaise nicht, könnte man schon von einem Paleo- oder Low-Carb-Rezept sprechen. So ist es halt “nur” köstlich.
Fleisch muss hier gar nicht sein – die vegetarische Variante ist Glücksgefühl genug und reicht uns an manchen Tagen als – ooooh, Ben wird mich hassen dafür – romantische Variante für ein Dinner for 2 aus. Es hat doch was sehr sinnliches an diesen Blättern zu zutzeln.


Worauf Du achten solltest beim Kauf:
Wir möchten Dir raten, unbedingt dieses Gemüse einmal auszuprobieren. Wenn Du also jetzt in den nächsten gut sortierten Supermarkt oder zum Gemüsehändler Deines Vertrauens stolperst und in den Laden rufst: “man gebe mir Artischocken, ich will ein Dinner for 2”, dann achte aber bitte darauf, dass die Frucht schön prall ist und die Blätterspitzen noch gesund aussehen. Wir haben hier übrigens Baby-Artischocken verwendet. Das geht selbstverständlich aber auch mit den ausgewachsenen Artischocken-Knospen.
Was Du für die Zubereitung benötigst:
Sauce Hollandaise - dazu Artischocken vom Grill
Ingredients
- FÜR DIE ARTISCHOCKEN:
- Artischocken - Menge kommt auf die Größe an, wir hatten vier kleine.
- Zitrone - den Saft
- Olivenöl
- Meersalz
- FÜR DIE SAUCE HOLLANDAISE:
- Wasser - 100 ml
- Weißwein - trocken, 50 ml
- Zwiebel - rot, 1 kleine, klein gehackt
- Lorbeer - 1 Blatt
- Pfeffer - ganze Körner, ca. 15 Stück
- Salz
- Zitronensaft - einen Spritzer (nehmen wir von der Zitrone für die Artischocken)
- Eigelb - 2
- Butter -200 - 250 Gramm, geschmolzen, warm bis heiß
Instructions
Wasser in einem Topf mit Siebeinsatz (wir nutzen ein Nudelsieb) zum Kochen bringen.
Die Artischocken halbieren und die Schnittflächen mit etwas Zitronensaft einreiben.
Die Artischocken geben wir dann in den Siebeinsatz, decken mit etwas Alufolie ab und lassen die Artischocken gute 10 Minuten (je nach Größe) vordämpfen.
Im Anschluss lassen wir die Artischocken einen Moment auskühlen und geben auf die Schnittflächen etwas Olivenöl und Meersalz.
Danach - mit der Schnittfläche nach unten - auf den Grill bei mittlerer Hitze geben, bis die Artischocken leicht braune Grillstreifen bekommen haben.
Für die Sauce Hollandaise geben wir Wasser, Wein, die Zwiebel, das Lorbeerblatt, die Pfefferkörner und eine gute Prise Salz in einen kleinen Topf und lassen alles aufkochen.
Das Ganze auf ein gutes Drittel einreduzieren lassen. Die Reduktion dann - durch ein feines Sieb - in ein hohes schmales Gefäß abgießen.
Zu der Reduktion kommen dann die Eigelbe, etwas Zitronensaft und eine Prise Salz.
Mit einem Stabmixer die Eigelbe zusammen mit der Reduktion schön schaumig aufmixen.
Dann schlückchenweise die zerlassene Butter hinzugeben bis eine gleichmäßig cremige, seidige Hollandaise entsteht.
Wird die Sauce zwischenzeitlich zu fest, einfach etwas warmes Wasser hinzugeben und weiter mixen.
Nun nur noch abschmecken, die Artischocken von der Flamme holen und dann fröhlich dippen und zutzeln.
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